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Ein weiteres Rock´n Roll Rennwochenende für die Freunde des Buell Racing
Assen ist im Moment weltweit für Twins - solange Daytona keine Twinrennen während der Bikeweek veranstaltet, die grösste Herausforderung. Für uns ist es das Rennen des Jahres um uns mit den besten europäischen Fahrern und u.a auch werksunterstützten Motorrädern zu messen.
Wegen der niedrigeren Lärmlimits in Assen (104 dB) als in unserer deutschen Serie, mussten wir ein spezielles Auspuffsystem bauen, was an der E.B.R 1190 nicht wirklich einfach ist. Einziger Weg war ein Vebindungsrohr vom kleinen Renndämpfer in der Bellypan zu einem grossen zweiten Schalldämpfer seitlich am Heck zu montieren. Das Assen Regelwerk schreibt vor, daß der Schalldämpfer nicht über die vertikale Linie des Hinterreifens herausstehen darf. So musste das Rohr sehr eng hinter der Fußraste nach oben geführt werden. Nicht gut für die Fußposition des Fahrers auf den Geraden, in den Kurven so kalkulierten wir sollte es nicht allzusehr stören.
Wir stimmten die Motorräder ab und fanden eine Einstellung die keinen Leistungsnachteil brachte - es kommt eben doch auf die Grösse an....
Also los nach Assen, wir hatten für Donnerstag und Freitag ein Training gebucht um Harald ausreichende Tracktime zu geben. Während wir am Mittwochabend die Box bezogen erreichte uns ein Anruf von Harald, er liegt zu Hause mit Hexenschuss und wartet auf den Notarzt. Wir hatten einge Probleme mit der 1190 bei unseren letzten Tests am Vorwochenende in Oschersleben, so hatte das halbe Team in den vergangenen Tagen fast rund um die Uhr gearbeitet die Motorräder fertig zu bekommen, nun war alles ok, das Wetter gut aber der Fahrer kann sich nicht mehr bewegen. Keiner sagt Rennsport ist einfach...
Also vergessen wir die Tracktime für Donnerstag damit Harald einen Spezialisten konsultieren kann der ihn fit fürs Wochenende macht. Als er dann am Abend ankommt um beim ”Riders Welome” die Papierabnahme zu machen kommt der nächste Schock, wir sind nur für die Rennen eingeschrieben, der extra Tag Freitags war zwar bezahlt, aber irgendetwas war schiefgegangen wir standen nicht in der Liste. Wir erklärten das Problem und Ton, Sekretär des Ducaticlubs, riet uns am nächsten Tag morgens vorzusprechen, er würde uns auf die Warteliste setzen und wenn er “no show ups” hätte könnten wir Tracktime bekommen. So konnten wir dann am Nachmittag 2 Turns mit Haralds GSX machen, da bei 88dB Lärmlimit an eine Verwendung der EBR Superbikes nicht zu denken war. Besser als nichts auf dieser sehr schnellen Strecke, wo das geringste Abweichen von der Ideallinie direkt 4-5 Sekunden kostet.
Das Wetter war gut und trocken als Harald seine Runden drehte. Inzwischen führten wir das erste EBR Superbike bei der technischen Abnahme vor. Wenn du als, in der Mehrheit deutsches Team das mit Buells Rennsport betreibt zu den Ducati Clubraces in den Niederlanden gehst, solltest du gut vorbereitet sein. So hatten wir das Regelwerk bis zum letzten Satz studiert und u.a. festgestellt das T-Bikes nicht erlaubt sind. Aber ein Anruf in der Woche davor liess uns aufatmen, T-Bikes in der Sound of Thunder sind ok, sagt der Ducaticlub. Die Veranstaltung wird unter sporthoheitlicher Autorität der FIM / KNMW (Koninklijke Nederlandse Motorrijders Vereniging) abgehalten und diese Leute haben das Sagen. Der Moment der Wahrheit kam, als unser “B” Bike die technische Abnahme passiert hatte (inclusive Lautstärketest - wir hatten 98 dB) und wir wollten unser “A” Bike abnehmen lassen. No Go! Das Reglement erlaubt keine T-Bikes (wie wir wussten) aber Ducaticlub und KNMW hatten verschiedene Standpunkte, also wurde entschieden ein internes Meeting am Samstagmorgen abzuhalten. Lustig, weil einige Mitbewerber bereits Abnahmeplaketten auf ihren T-Bikes hatten...
Noch war das Wetter gut, aber für Sonntag, den Renntag, war klar Regen angesagt und dafür brauchst du dasT-Bike. So stand dann also am Freitagabend das Team da mit einem Abhahmestempel auf dem “B” Bike mit den grossen Kühlern, einem Fahrer der die Zähne zusammenbiss und vor uns liegen 2 Zeittraings (kein freies Training) an Samstag und zwei Rennen (kein Warm up) an Sonntag. Niemand sagt Rennsport ist lustig.....
Wir waren nach Assen gefahren um ein Podiumfinish zu erreichen und wir hatten ein gutes Setup für Trockenrennen - aber keine Erfahrung mit der 1190 RR-B im Regen.
Am nächsten Morgen, vor dem ersten Zeittraining, hatte die Rennleitung noch keine Entscheidung über die Verwendung der T-Bikes in der Sound of Thunder gefällt. Also fuhr Harald mit dem abgenommenen B-Bike ins erste Qualifying und 9 Runden später standen wir erst einmal auf Pole. Rennsport ist toll........
Gegen Mittag bekamen wir den Abnahmesticker auf das “A” Bike nachdem entschieden wurde das T-Bikes in der Sound of Thunder erlaubt sind. Am späten Nachmittag im Qualifying 2 kommt Harald für einen schnellen Reifenwechsel herein als wir glauben das Motorrad brennt - starke Rauchentwicklung von hinten - aber es war nur Haralds Stiefel der Feuer fing als er ihn während des wartens zu sehr an das Auspuffverbindungsrohr drückte (-:
Egal, wir behielten die Pole und fanden mit dem “A” Bike weitere 7/10 in der Rundenzeit. Rennsport ist wundervoll.....
Haralds Rundenzeiten waren mit die schnellsten des Wochenendes, unter trockenen Bedingungen - aber für morgen müssen wir mit Regen rechnen und die Motorräder waren nie bei Regen draussen, so hatten wir nie ein Regensetup ausgefahren.
Trotz Änderungen hatten wir ein zu hartes Setup für die Bedingungen und für Harald war es sehr schwer die Power auf die Strasse zu bekommen. Paul Mooijman auf der KTM RC8R und Gerald Perdon mit seiner Ducati 1198 kämpften in beiden Rennen mit Harald um den Sieg.
Am Ende brachte uns Assen einen Sieg im ersten Rennen und einen 3. Platz im zweiten Rennen - ein Traumergebnis! Da die deutsche Sound of Thunder Serie getrennt gewertet wird erhalten wir dort volle Punktzahl womit wir mit 100 von 100 möglichen Punkten die Meisterschaft anführen.
Aber nach dem Rennen ist vor dem Rennen - wir müssen nun alles vorbereiten für die nächsten Rennen vom 24.-27. Juni in Oschersleben beim Festival Italia - und vorher ist noch das Midsummernight-Meeting der BORG wo das Pegasusraceteam einige Bikes ausstellt.
4 weitere Buellracer nahmen bei den 31. Ducati Clubraces in Assen in der Thunderbike Klasse teil: Ronnie Kreeft -von AST Suspension (3.), Bas Leek (1.), Jean Claude Luijcx -the racing Buelldealer (15.) und Gilbert Backx (9.). auch dort ein grosser Erfolg für die bikes aus East Troy: Poleposition für Ronnie und Sieg for Bas!
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